BERLIN — Im kleinsten Flächenland gewann 2021 die SPD alle vier Wahlkreise. Für das kommende Jahr könnte sich das Blatt wenden. Derzeit sieht es danach aus, dass die CDU sich bei den Saarländern durchsetzt.
Die SPD
Im Jahr 2021 konnte die SPD vier Siege erringen: Heiko Maas in Saarlouis (im Dezember 2022 ausgeschieden, Nachfolgerin Emily Vontz), Josephine Ortleb in Saarbrücken, Christian Petry in St. Wendel und Esra Limbacher in Homburg. Aktuell sieht es so aus, als sei dies auch die Aufstellung für 2025, mit Vontz als Kandidatin in Saarlouis.
Bei aktuellen Umfragen könnte die SPD nur noch zwei Abgeordnete stellen. Limbacher und Ortleb haben die größten Siegchancen in den Kreisen — und beste Aussichten auf der Liste.
Die Parlamentarische Geschäftsführerin Ortleb hat gute Karten auf den ersten Platz, aber Limbacher hat sich mit dem Thema China einen Namen in der Fraktion gemacht. Zudem soll es Ortleb noch immer zurück ins Saarland ziehen.
Die CDU
Im Jahr 2021 gewannen die Konservativen zwei Mandate über die Liste. Eigentlich wären Annegret Kramp-Karrenbauer und Peter Altmaier in den Bundestag eingezogen. Doch beide verzichteten, um Platz für Jüngere zu machen. So zogen Nadine Schön (Platz drei) und Markus Uhl (Platz vier) stattdessen für die CDU Saar ein.
Nadine Schön hat bereits im Juli ihren Rückzug angekündigt — nach vier Legislaturperioden wird sie 2025 nicht mehr antreten. Der Vize-Landesvorsitzende Roland Theis möchte in ihrem Wahlkreis St. Wendel antreten.
Markus Uhl will erneut kandidieren, sofern er von seiner Partei nominiert wird. Die Abstimmungsprozesse in den einzelnen Wahlkreisen laufen derzeit noch.
Tobias Hans wurden Ambitionen für den Bundestag nachgesagt, doch dafür fehlt ihm wohl der Rückhalt (und womöglich auch der Wille). Im ersten Quartal 2025 sollen die Wahlkreislisten aufgestellt und im zweiten die Landesliste gewählt werden.
Die AfD
Aktuell sitzt Christian Wirth für die AfD im Bundestag. Auch 2025 möchte er wieder antreten. „Es ist aber davon auszugehen, dass es einen oder mehrere Gegenkandidaten geben wird“, erfuhr POLITICO aus seinem Büro. Wer das sein wird, sei jedoch noch nicht bekannt.
Die FDP
Oliver Luksic tritt wieder für die Liberalen an, so viel ist sicher. Und er möchte erneut auf Listenplatz Eins. Weitere Kandidaten sind noch nicht bekannt. Auf mehr als ein Mandat für 2025 kann die FDP wegen der Wahlrechtsreform ohnehin nicht hoffen.
Nach der Sommerpause soll der Fahrplan für die Bundestagswahl entschieden werden. Noch gibt es keine Termine für Nominierungen oder die Listenwahl.
Die Grünen
Die Pole-Position könnte die heutige Landesvorsitzende Jeanne Dillschneider einnehmen. Alle anderen Plätze sind wenig aussichtsreich. Die Saar-Grünen bewegen sich gerade komfortabel genug über der Fünf-Prozent-Hürde.
Sie wollen diesmal alles besser machen. Beim Landesparteitag Ende November wollen die Grünen — anders als 2021 — eine gültige Liste aufstellen. Weil die Partei das damals nicht schaffte, gibt es auch keine grünen Bundestagsabgeordneten aus dem Saarland.
Die Linke
Seit Thomas Lutze 2023 zur SPD gewechselt ist, sind die Saar Linken nicht mehr im Bundestag vertreten. Die Aufstellung der Landesliste wird „nach der Sommerpause” erfolgen.
Das BSW
Seit März hat das Bündnis einen Landesverband — doch Co-Vorsitzende Randolf Jobst trat nach nur drei Monaten zurück.
Aus der Gruppe sitzt zwar aktuell niemand im Bundestag, das könnte sich aber 2025 ändern. Bei der Europawahl kam Sahra Wagenknechts Partei auf 7,9 Prozent und war somit viertstärkste Kraft — vor FDP und Grünen.